RE: Ein Silvester-Flirt von Tom

#1 von Conni , 04.09.2010 18:21

Verfasst am: 15 Dez 2009 20:03 von Tom


Ich weiss, ist noch bisschen früh dafür..
Aber mir fiel diese (wahre) Geschichte wieder ein, als ich Bienchens Bilder sah


Ich wollte gar nicht hinaus, hatte mir vorgenommen, Silvester ganz allein zu Haus zu verbringen.. vielleicht schon vor Mitternacht einzuschlafen, denn es ist doch nur ein dummes Datum - im Grunde ohne Belang..
Doch irgendetwas zog mich hinaus.. Ich lief umher.. ziellos.. traurig..
Ein einsamer Wolf in einer Welt voller Gesellschaft und Gemeinschaft..
Ich selbst hab diese Mauern um mich gebaut, ich habe keinen Grund, zu klagen..

Ich seh eine Frau, die sich an ihren Mann schmiegt.. sich küssende Pärchen überall..
lachende Kinder, angebende Jugendliche, die doch so stark sind..
Für einige ist das Fest schon gelaufen.. an einer Bus-Haltestelle sitzt ein Mann, er schläft..
Als ich vorüber-gehe, spricht er mich an.. und ich muss ihm leider sagen, dass kein Bus fährt in dieser Nacht.. Auch wenn er lallt, seh ich Tränen schimmern.. Ich geb ihm das Geld für ein Taxi..
Das Jahr fängt an - warum nicht gleich mit einer guten Tat?

Mein Fuss tritt in eine grosse Pfütze.. und auch vom Himmel kommts nicht weniger nass herab..
Sterne? Keine Spur.. es ist nur kalt und dunkel..
Auf der Treppe vor unserem Haus sitzt völlig verängstigt eine kleine Katze.. ich geh an ihr vorbei.. Höre die Raketen, die Böller..

Ich suche meinen Schlüssel, als ich etwas an meinem Bein spüre..
Das Kätzchen ist mir die Treppen hinauf gefolgt.. Ich weiss, Katzen schnurren nicht nur aus Wohlgefallen heraus, sondern auch aus Angst, um sich selbst zu beruhigen..
Ich schliess die Tür auf.. sag leise: 'Lady, tritt ein, mein Haus soll dein Haus sein..'..
Ich muss lachen, wie rede ich mit einer Katze?

Doch diese macht es sich hinter meinem Sofa bequem.. bis ich uns ein Festmahl serviere: Ich habe noch Hühnchenfleisch und Reis..
Sie mag nicht wirklich.. kuschelt sich dann im Bett an meine Füsse..
Am nächsten Morgen ist aber auch ihr Teller leer.. ich öffne die Tür und die Katze geht langsam hinaus.. sie setzt sich, putzt sich kurz, wirft mir einen Blick zu und.. verschwindet hinter einem Busch..

Ich bin mir sicher, sie hat ein Zuhause.. doch werd ich das nicht hinterfragen.. Das Kätzchen erscheint seitdem regelmässig bei mir.. meistens, wenn ich traurig bin..
Vielleicht bilde ich es mir ein, vielleicht haben Tieren diesen 'sechsten Sinn' für so etwas..
Auch wenns ein Kater sein sollte - wir haben unseren Satz: 'Lady, tritt ein.. ' .. und das Ritual, dass sie dann bleibt - für eine Nacht..

Conni  
Conni
Beiträge: 1.842
Registriert am: 22.08.2010


   


Xobor Forum Software ©Xobor.de | Forum erstellen
Datenschutz